Wenn sich jemand entscheidet, in Immobilien zu investieren, muss diesem auch klar sein, dass es Risiken und Fehlschläge geben könnte. In diesem Blogbeitrag gehe ich auf einige von den Risiken ein, wobei ich die Gewichtung ganz dem Leser überlasse.
Jede Person, welche sich mit dem Thema Immobilien befasst weiß, dass sich der Immobilienmarkt seit 2022 im Wandel befindet. Die hohen Zinsen und die gestiegenen Baukosten bringen nicht nur Privatpersonen, sondern auch Investoren an den Grenze. Daher ist es umso wichtiger, dass potentielle Hausbesitzer auf die weiteren Risiken bei einer Immobilie achten, um hohe Verluste entgegenzuwirken. In diesem Artikel wird davon ausgegangen, dass der potentielle Käufer eine Kapitalanlage kauft und kein Eigenheim.
Wenn jemand für sich und seine Familie ein Eigenheim kauft, ergeben sich andere Gewichtungen als bei einem Investor. Beispielsweise kann ein ausschlaggebendes Kriterium die Nähe zu den Kindern oder Eltern sein, wobei die Käufer gerne ein wenig mehr zahlen würden. Ein anderes Beispiel ist, dass ein lukratives Haus von Eigenheimbesitzern nicht gekauft wird, weil das Objekt keinen Garten hat. Für Investoren sind andere Sachen relevant, wie zum Beispiel die Rendite.
Im Gegensatz zu Aktien oder anderen Wertpapieren können bei Immobilien (in der Regel) keine kleinen Beträge investiert werden. Daher besteht ein Klumpenrisiko. Wenn die Wohnung oder das Haus beispielsweise durch einen Schaden nicht bewohnbar ist, muss direkt eine Reparatur gemacht werden, welche teilweise sehr teuer ist. Beispielsweise kostet eine Ölheizung ungefähr 12.000€ (Einbau inklusive). Daher ist es wichtig, genügend finanzielle Mittel auf Seite zu haben, um in solch einen Fall abgesichert zu sein. Eine Nachfinanzierung bei der Bank kostet ca. 6-8% Zinsen im Jahr (Stand 03/2023).
Ein weiteres Risiko besteht bei Mietnomaden. Meine Eltern haben ein Haus gekauft, in welchem sie im Erdgeschoss wohnten und den ersten Stock vermietet haben. Der Mieter war ein junger Mann, welcher weder die Kaution (es ist üblich, dass die Kaution mit den ersten Monatsraten zusammen bezahlt werden. Im Regelfall sind es in drei Monaten jeweils 1/3 der Kaution) noch die Mieten für drei Monate gezahlt. Die laufenden Ausgaben und die Nebenkosten laufen natürlich weiter, auch wenn der Mieter keine Miete bezahlt. Bei einem zu geringen finanziellen Polster kann so etwas schnell zu einer Illiquidität und im schlimmsten Fall zu einer Zwangsversteigerung führen. Zu dem Thema finanzielles Polster schreibe ich einen eigenen Artikel als Blogbeitrag.
Auch könnte der Arbeitsaufwand eines sanierungsbedürftigen Objekts zu niedrig angesetzt werden. Das führt zu einer Verlängerung der Sanierungszeit und auch zu einem späteren Einzug der Mieter. Dies bedeutet auch, dass sich die Mietzahlungen verzögern was wiederum eine Illiquidität und eine Zwangsversteigerung zur Folge haben könnte. Plant euch genug Puffer für solche Projekte ein und denkt dran, dass viel mehr schieflaufen könnte als gedacht. Ich persönlich habe oft genug die Erfahrung gemacht, dass Projekte, die ich mit einem Aufwand von zwei bis drei Tagen geplant habe zu einem Mammutprojekt werden.
Abschließend kann ich euch raten, dass ihr euch mit euren Finanzen befassen solltet, bevor ihr eine Immobilie kauft. In meinem nächsten Blogbeitrag geht es um genau dieses Thema. Ich hoffe euch hat dieser kleine Beitrag gefallen und ich wünsche euch ein tolles Wochenende.
Beste Grüße
Immoimp