Als ich noch jünger war, habe ich nicht verstanden, dass mein Bruder immer so sparsam mit seinem Geld umging. Er hatte doch schon mehrere Immobilien und sollte zeigen, wie viel er bisher erreicht hat oder sich wenigstens einmal belohnen. Heute weiß ich, dass er genau das Richtige gemacht hat und meine Denkweise von Geld einfach nur ein wenig verschoben war. In diesem Artikel geht es darum, wie viel Puffer ich für meine Projekte einplane und wie mein jetziger Stand ist.
Um es vorweg zu sagen: Es gibt keine Zauberformel, welche dir aufzeigt, wie viel Geld man in der Hinterhand haben muss, um auf jede Eventualität vorbereitet zu sein. Beispielsweise haben wir unser erstes Haus gekauft, als wir im letzten Semester des Studiums waren. Wir hatten kein Geld, welches wir auf Reserve legen konnten. Dieser Fall war jedoch besonders, weil wir ein Haus erworben haben, welches wir zu 100% kannten. Der Vater meiner Freundin hat dieses Haus vor zwanzig Jahren Kernsaniert, weshalb es, bis auf die Heizung, keine Probleme gibt. Zum heutigen Stand haben wir auf unserem Nebenkostenkonto knapp 4000 €, auf unserem Businesskonto ein wenig mehr als 2000€, auf unserem Investitionskonto 2000€ und für den schlimmsten Fall noch eine eiserne Reserve mit weiteren 3500€ zur Verfügung. Zusammengerechnet sind es jedenfalls knappe 11500€, welche wir zusammenkratzen könnten, falls beispielsweise die Heizung komplett den Geist aufgibt. Dieses Geld haben wir innerhalb von einem Jahr angespart, um auf private oder geschäftliche Probleme zu reagieren.
Mit diesem Betrag bin ich noch lange nicht zufrieden. Nach meiner Auffassung sollte es jederzeit einen Puffer von knapp 20% des Kaufpreises (Bei Altbestand) oder 50.000€ als fixe Summe geben, um alle Eventualitäten bewältigen zu können. Dieses Geld sollte schnell Verfügbar sein, jedoch nicht einfach auf der Bank rumliegen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sein Geld für sich arbeiten zu lassen, bis man dieses wieder benötigt. Das wichtigste ist, dass das Geld innerhalb von einer Woche wieder Liquidierbar werden könnte, falls man dieses Geld braucht.
Ich weiß, dass der oben genannte Betrag Jenseits von Gut und Böse ist, jedoch ist das die perfekte Absicherung für alle Eventualitäten. Als minimale Grenze würde ich empfehlen, dass zumindest 6 Monatsnettokaltmieten weggelegt werden, um mittelschwere Schäden, Fluktuation und Mietnomaden abzusichern. Das wichtigste in dieser Branche ist, dass man immer genug Geld haben muss, um die Forderungen für die Bank und zu zahlende Nebenkosten (Bei beispielsweise einer Ölheizung) zahlen kann, ohne dass du finanziell ins Straucheln kommst. Weil wir uns ein wenig verkalkuliert haben, müssen wir zum Beispiel den Öltank befüllen, bevor der Ölpreis im Sommer sinkt. Das sind knapp 1.000€, welche wir einfach so ohne Murren vorlegen müssen, da ansonsten keine Heizungen funktionieren würden.
Wenn du deine Rate für die Bank versäumst, wirst du deine Kreditwürdigkeit aufs Spiel setzen. Bei deinem nächsten Immobilienkauf wirst du dann bestenfalls durch höhere Zinsen und schlimmstenfalls durch eine Absage des Kredits abgestraft. Bei mehrfacher Versäumnis wird deine Immobilie zwangsversteigert und dann ist der Traum vom Immoimp aus. Genau aus solchen Gründen sollte jeder Investor wenigstens einen Bruchteil des Kaufpreises auf der hohen Kante haben. Es ist auch möglich, einen Puffer im Nachhinein anzusparen, vorausgesetzt es passiert nichts unerwartetes.
Ich hoffe, dass die dieses Thema gefallen hat und wünsche euch ein gutes Gelingen bei der Planung eurer eigenen eisernen Reserve.
Beste Grüße
Immoimp
One Reply to “Wie viele Rücklagen brauche ich für eine Immobilie?”
[…] abdecken zu können. Hierzu habe ich bereits einen eigenen Blogbeitrag verfasst, den Sie hier finden […]