In diesem Blogbeitrag möchte ich mit euch über eine der bedeutendsten Entscheidungen meines Lebens sprechen – den Erwerb des Immobilienmaklerzertifikats der IHK. Diese Entscheidung hat den Stein ins Rollen gebracht und ich werde erläutern, ob sich die Investition von knapp 2.000 Euro auch für dich lohnen könnte.

Warum ich mich für das Immobilienmaklerzertifikat entschieden habe

Während meines Studiums der Betriebswirtschaftslehre stellte ich fest, dass man in vielen Bereichen reinschnuppern kann, jedoch selten einen Bereich wirklich meistert. Im Gegensatz zu anderen Studiengängen, wie beispielsweise Elektrotechnik oder Jura, wo klare Berufsbilder existieren (Ingenieur, Anwalt oder Richter), bietet BWL eine Vielzahl an Möglichkeiten: Portfoliomanagement, Investmentbanking, Unternehmensgründung, Buchhaltung oder HR – die Liste ist lang.

Das Problem dabei ist oft, dass man für viele dieser Berufe nicht ausreichend qualifiziert ist, da praktische Erfahrungen fehlen. Zwar gibt es die Möglichkeit, als Werkstudent zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen, doch bei mir war das aufgrund finanzieller Notwendigkeiten nicht möglich. Mit einem Notendurchschnitt von 2,6 zählte ich zudem nicht zu den besten Studenten.

In meinen Semesterferien half ich häufig bei Renovierungsarbeiten an den Häusern meines Bruders. Diese Erfahrungen weckten in mir das Interesse an der Immobilienbranche. Gemeinsam mit meiner Freundin hatte ich bereits unser erstes Haus gekauft und erste Renovierungen durchgeführt. Diese Erlebnisse gaben mir wertvolle Einblicke in den Kaufprozess von Immobilien.

Da ich als Betriebswirt auch im Vertrieb arbeiten könnte, entschloss ich mich dazu, 2.000 Euro in mein Immobilienmaklerzertifikat zu investieren. Um finanzielle Schwierigkeiten nach dem Studium zu vermeiden, entschied ich mich dafür, das Zertifikat während meiner Bachelorarbeit zu erwerben – eine Doppelbelastung, die mir jedoch wertvolle Lektionen im Zeitmanagement und in der Priorisierung lehrte.

Der Ablauf des Kurses

Der Kurs fand jeden Dienstag und Donnerstag von 8:00 bis 18:00 Uhr statt. Die IHK stellte uns einen Raum zur Verfügung und unser Ausbilder war sowohl freundlich als auch fachlich kompetent – ein typischer Vertriebler eben. In den ersten Wochen beschäftigte ich mich intensiv mit rechtlichen Themen und erwarb grundlegende Kompetenzen, um gute von schlechten Maklern unterscheiden zu können.

Ich sprach auch mit dem Dozenten über die Möglichkeiten im Maklerberuf. Große Unternehmen wie Engel & Völkers oder von Poll bieten in den ersten Monaten ein Fixgehalt von etwa 500 Euro an; der Rest wird durch Provisionen verdient. Allerdings kann es mehrere Monate dauern, bis ein Abschluss zustande kommt. Da ich keine finanziellen Mittel zur Überbrückung hatte und nicht auf Krampf verkaufen wollte, entschied ich mich gegen eine Tätigkeit als Makler.

Trotzdem waren die drei Monate des Kurses wegweisend für meine berufliche Zukunft. Ich konnte einen Job in der Immobilienbranche finden und fühle mich dort sehr wohl. Zudem baue ich mir durch Ferienwohnungen ein weiteres Standbein auf; wenn dieses stabil steht, könnte ich eventuell noch einmal als selbstständiger Makler tätig werden.

Fazit: Lohnt sich das Immobilienmaklerzertifikat?

Ich bin überzeugt davon, dass man in verschiedene Branchen reinschnuppern und Lehrgeld zahlen muss, um den richtigen Job für sich zu finden. Wenn du darüber nachdenkst, ein Maklerzertifikat zu erwerben, stelle dir folgende Fragen:

  • Kannst du dir vorstellen, im Immobilienbereich zu arbeiten?
  • Hast du das nötige Geld für den Erwerb des Maklerscheins?
  • Möchtest du eventuell Immobilien als Teil deines Vermögens betrachten und Mieteinnahmen generieren?

Wenn du diese Fragen bejahen kannst, ist die Investition gut angelegt. Selbst wenn du später nicht im Immobilienbereich arbeiten möchtest, ist die Gewissheit über deine Entscheidung ebenfalls viel wert.

Ein kurzer Hinweis zum Thema Finanzierung: Es besteht die Möglichkeit einer Bezuschussung für Weiterbildungen. Informiere dich dazu am besten online; einige nützliche Informationen findest du beispielsweise hier: Deutsche Makler Akademie – Förderungen.

Ich hoffe, dieser Blogbeitrag hat dir gefallen! Ich freue mich auf deinen Kommentar.

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Beste Grüße,
Euer Immoimp

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